Imre Kertesz hat mich auf den Titel „Vom kleinen Glück dazwischen“ gebracht. Er schreibt am Ende seines Buches „Roman eines Schicksallosen“ über seine Zeit im Konzentrationslager:
„Denn sogar dort, bei den Schornsteinen, gab es in der Pause zwischen den Qualen etwas, das dem Glück ähnlich war. Alle fragen mich immer nur nach Übeln, den ‚Greueln‘: obgleich für mich vielleicht gerade diese Erfahrung die denkwürdigste ist. Ja, davon, vom Glück der Konzentrationslager, müsste ich ihnen erzählen, das nächste Mal, wenn sie mich fragen.“
Ich will meine Krebserkrankung keinesfalls mit einem Konzentrationslager vergleichen, auch wenn beides mit K anfängt.
Meine Erfahrung ist: auch mit Krebs hat ein Sonnenuntergang nichts von seiner Schönheit verloren. Ich bin in dieser Situation nicht immer in der Lage, diese Schönheit zu sehen, aber sie ist immer da. Also, warum eigentlich nicht das genießen, was jetzt ist – das kleine Glück dazwischen.